Selbstkompetenz nach Salig/Theissler

Begriffe wie Selbstwert, Selbstverantwortung oder Selbstwahrnehmung hat vermutlich jeder schon einmal gehört. Aber wie hängen sie eigentlich zusammen?

Und wie interagieren sie miteinander?

Selbstkompetenz als Gamechanger

In der Arbeit mit über 1.000 Patienten und Klienten haben Susanne & Arne Salig gemeinsam mit der Psychologin Melanie Theissler das Modell der Selbstkompetenz entwickelt und validiert.

Eine klare Erkenntnis dieser Arbeit:

Selbstkompetenz ist der Schlüssel für Erfolg, Lebensfreude und psychische Gesundheit.

Was für jeden Einzelnen wichtig ist, ist auch für Organisationen essentiell. Denn unabhängig von der Qualität der Prozesse und Strukturen ist es am Ende immer der Mensch, der mit seinem Handeln über den Erfolg entscheidet. 


Selbstkompetenz-Modell

Stellt man sich Selbstkompetenz als ein Haus vor, dann ist das Fundament dieses Hauses die

Selbstwahrnehmung. Sie ist die absolute Basis für jegliche Selbstkompetenz. Es geht darum, sich und seine Bedürfnisse, seine Träume und seine Ziele kennen, aber auch seine Stärken und Schwächen. Zu wissen, was einem gut tut und was nicht.


Eine Seitenwand des Hauses der Selbstkompetenz ist die Selbstakzeptanz. Kurz gesagt geht es darum, sich und seine Vergangenheit zu akzeptieren. Der Leitsatz der Selbstakzeptanz könnte also lauten: „Ich bin gut, so wie ich jetzt bin“. Hierzu gehört auch die Selbstvergebung. Ziel ist es, Frieden mit der eigenen Vergangenheit zu schließen und sich tatsächliche oder vermeintliche Fehler und Fehlentscheidungen zu verzeihen.


Die tragende Säule, ohne die unser Haus einstürzen würde, ist die Selbstverantwortung. Wenn Menschen an Selbstkompetenz scheitern, dann liegt es meistens an diesem Element. Letztlich ist Selbstverantwortung nur eine Entscheidung, nämlich eine Entscheidung, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und nicht andere für das eigene Glück (oder Unglück) verantwortlich zu machen. Als Nebenelement gehört unmittelbar die Selbstwirksamkeit dazu: Sie beschreibt das Wissen darum, das eigene Leben aktiv gestalten und Veränderungen herbeiführen zu können.


Eine weitere Wand unseres Hauses ist die Selbstfürsorge. Hier geht es darum, gut mit sich umzugehen und sich Zeit für eigene Bedürfnisse zu nehmen. Kraft und Energie für den Alltag zu tanken.


Kommen wir schließlich zum Dach des Hauses: dem Selbstwert. Tatsächlich schützt ein guter Selbstwert gegen Einflüsse von außen – eben wie ein Dach. Es ist der Wert, den man sich selbst beimisst und er benötigt als Grundvoraussetzung eine gute Selbstwahrnehmung. Ganz einfach ausgedrückt: Man kann nichts einem Wert beimessen, wenn man es zuvor nicht (oder verzerrt) wahrgenommen hat. Dieses Hauptelement der Selbstkompetenz hat gleich drei dazugehörige Nebenelemente. Den nach innen gerichteten Selbstwert bezeichnen wir als Selbstliebe. Den Selbstwert, den man nach außen ausstrahlt, bezeichnen wir als Selbstbewusstsein. Schließlich gibt es noch ein Element des Selbstwerts, dass sowohl nach innen wie auch nach außen wirkt: Das Selbstvertrauen.


In unserer Arbeit mit über 1.000 Patienten konnten wir dieses Modell validieren und die vielfältigen Interaktionen der Haupt- und Nebenelemente verstehen. So wird mit diesem Modell auch klar, warum Selbstkompetenz als Gesamtkonzept wichtig ist, und die Arbeit beispielsweise nur am Selbstwert nichts bringt. Niemand käme auf die Idee, beim Bau eines Hauses mit dem Dach zu beginnen. Das Fundament als Basis sorgt erst für die nötige Stabilität des gesamten Hauses und damit auch des Daches.


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